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Scampi sind einzigartig

Scampi sind einzigartig  

Scampi gelten als hoch geschätzter Gaumenkitzel, der natürlich seinen Preis hat. Was tun, wenn die Frage nicht ausreichen, um den Bedarf zu denken? Manche lösen das Problem ganz einfach, indem sie andere Krebse unter diesem Namen anbieten. Längst nicht alles, was heute als Scampo verkauft wird, ist auch ein solcher. 

Nur der echte Kaisergranat  

darf als Scampo (plural:Scampi) bezeichnet werden.
Nephrops norvegicus, wie er mit seinem wissenschaftlichen Namen heißt, kommt nur im Ostatlantik vor. Vom Nordkap bis ins Mittelmeer reicht sein Verbreitungsgebiet. Und überall stellt man ihm eifrig nach. Die wichtigsten Fanggründe liegen an der englischen Ostküste, vor der Beratene, der Ostküste Spaniens und in der Adria.

Schon damit ist klar, daß jedes Tier, daß aus anderen Meeresgebieten stammt, niemals ein Scampo sein kann. All jene Krebse, die aus dem Pazifischen oder Indischen Ozean zu uns kommen, dürfen deshalb natürlich auch keinesfalls Scampi genannt werden.  

So können Sie echte Scampi erkennen  

Schon im Aussehen unterscheiden sich der Scampo oder Kaisergranat recht deutlich von den anderen Krebsen. Auf den ersten Blick sieht er aus, wie ein Hummer. Darum wird der Scampo gelegentlich auch als „Kaiserhummer“ bezeichnet. Allerdings sind seine beiden Scheren annähernd gleich groß und viel länger gestreckt, als bei der nahe verwandten und wesentlich größeren Schwesterart.

Frische Scampi sind hellrosa oder leicht gelblich gefärbt und besitzen an den Scherenarmen rötlich getönte Farbringe. Ihre Färbung verändert sich beim Kochen zwar etwas, wird jedoch nie so kräftig rot, wie bei vielen anderen Krebstiere.

Da bei uns oft nur die Schwänze („Tails“) der Krustentiere angeboten werden, sollte man genau auf die Unterseite schauen. wenn dort Schwimmbeine zu erkennen sind, handelt es sich auf keinen Fall um echte Scampi. Als weiteres Unterscheidungsmerkmal bietet sich der Schwanzfächer an: er ist nämlich beim Kaisergranat besonders bereit ausgebildet. Bei den „Ersatz Scampi“ ist er immer deutlich kleiner.

Sind die Schwänze bereits vom Panzer befreit, braucht man schon ein gutes Auge, um die Unterschiede auszumachen. Achten Sie vor allem auf den Querschnitt des Muskelfleisches. Beim Kaisergranat ist der Schwanz leicht von oben nach unten abgeflacht, im Querschnitt ergibt sich also ein „liegendes Oval“. Bei den „Echten Scampi“ ist der Schwanz hingegen stärker seitlich zusammengedrückt, so daß ein „stehendes Oval“ entsteht. Beim echten Scampo ist das Fleisch auch erkennbar „faseriger“, als bei den Surrogaten.

 

Garnelen sind keine Scampi  

Scampi leben auf weichem, muddigem Boden und bevorzugen Wassertiefen zwischen 40 und 800 Metern. Das Männchen kann 22 Zentimeter lang werden, das Weibchen hingegen bleibt kleiner. Im Schnitt werden jährlich etwa 60.000 Tonnen von diesen höchst begehrten Krustentieren gefischt. In Frankreich, das mit fast 10.000 Tonnen Fanganteil zu den wichtigsten Fischereiländern für Scampi zählt, werden die Tiere übrigens als „Langoustines“ bezeichnet, was keinesfalls zur Verwechslung mit Langusten – einer anderen wichtigen Krustentierart – führen sollte.

Welche Krustentiere werden denn nun unter den Trügerischen Namen „Scampi“ verkauft? Am häufigsten sind es große Garnelenarten, die richtigerweise als Shrimps oder Prawns zu bezeichnen wären. Von diesen Krustentierarten steht wesentlich mehr zur Verfügung, als von den relativ knappen Scampi. Die Gesamterträge erreichen in den letzten Jahren annähernd 1,5 Mio. Tonnen. Hinzu kommt noch, daß einige Arten der Shrimps oder Prawns unter Obhut des Menschen in riesigen Teichanlagen aufgezogen werden. der Anteil solcher Farm – Krustentiere hat in den letzten Jahren ständig zugenommen.

 

Alle Garnelen  

haben ein seitlich zusammengerückten Körper und einen kräftigen Hinterleib, der immer sichtlich länger ist als der Vorderkörper, und zudem mehrere deutlich erkennbare Schwimmbeine aufweist. Sie besitzen zwar auch Scheren an den vorderen Beinpaaren, doch sind diese sehr klein, manchmal sogar kaum zu erkennen. Rund 2.000 Garnelenarten sind derzeit bekannt. Man findet sich in der Tiefsee, im eisigen Polarmeer, an flachen Stränden und in tropischen Gewässern. Übrigens gehört auch die ebenso beliebte „Nordseekrabbe“ dazu, die genaugenommen gar eine kleine Garnele ist.

Leider nimmt man es mancherorts nicht allzu genau mit der Bezeichnung von Krustentiere und anderen Meeresfrüchten. Was soll’s, könnte man sagen, zumal viele Verbraucher ohnehin nichts davon wissen oder merken. Scampi oder nicht Scampi ist jedoch mehr als nur eine sprachliche Nachlässigkeit – es ist eine Frage der Ehrlichkeit gegenüber den Kunden.